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Dienstag, 30. März 2010

Hüter des großen Geheimnisses

Der Druck auf die katholische Kirche wächst, seit ihrem Oberhaupt Vertuschung vorgeworfen wird. Doch das Verhalten von Benedikt XVI. erklärt sich aus seinem theologischen Denken.
Nichts erscheint derzeit nahe liegender, nichts auch einfacher als Papst-Schelte. Ist er nicht ein halsstarriger, weltfremder Mann? Und ist dieser 1927 im oberbayrischen Marktl geborene Katholik nicht so verbohrt, dass er sogar sexuelle Missbrauchstäter schützte und überhaupt auf diese Krise seiner Kirche empörend defensiv reagiert? Es fällt selbst Katholiken momentan nicht leicht, an ihren Papst zu glauben. Dabei ist Benedikt XVI. das, was er auch als Professor und Kardinal Josef Alois Ratzinger schon war: ein kluger und dabei äußerst strenger Theologe, der sehr genau weiß, was er glaubt und nicht glaubt.
Er war 2002 zwar auch mit zuständig für die Ausarbeitung der Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch, die immerhin einen ersten Schritt zu einem selbstkritischen Verhalten andeuten. Die wesentliche Aufgabe der Glaubenskongregation war für ihn aber, die katholische Kirche vor Irrlehren und damit Spaltungen oder säkularen Aufweichungen zu bewahren. Ratzinger hat diese Leitlinien dabei stets in jener dogmatischen Härte definiert, die er heute als Benedikt XVI. anwendet: Sein gesamtes Handeln und Denken ist darauf ausgerichtet, die Heiligkeit und Einheit der katholischen Kirche zu wahren. Sie könne aber nur gewahrt werden, wenn die Kirche ihre auf den Papst ausgerichtete Hierarchie erhält. Die Wesensunterschiede zwischen geweihten Priestern und den einfachen Gläubigen, auch die zwischen Bischöfen und dem Papst selbst sind für Benedikt XVI. Kernbestand des katholischen Glaubens.

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